Am 16. August 1931 wurde unsere 241-A-65 (damals noch mit der Loknummer 241-001) als erste einer 49 Lokomotiven umfassenden Serie an die Chemins de fer de l'État ausgeliefert.
In den 1920er- Jahren begann die französische Ostbahn mit der Planung einer neuen, grossen Schnellzugs-Dampflokomotive für lange, flache Strecken. Ein erster Prototyp mit der Achsfolge 2-4-1 (2 Laufachsen, 4 angetriebene Achsen und noch eine Laufachse) wurde 1925 abgeliefert. Nach gründlicher Erprobung und vielen Änderungen an der Hochleistungs-Dampfmaschine startete der Serienproduktion, wobei 40 Lokomotiven an die «Est» und 49 Lokomotiven an die «Etat» geliefert wurden. Gebaut wurden die Lokomotiven u.a. in der Lokomotivfabrik «Compagnie de Fives» in Lille.
Unsere alte Dame stand 34 Jahre lang im Einsatz, zuerst zwischen Paris und dem Ärmelkanal sowie der Atlantikküste. Im zweiten Weltkrieg wurde sie nach Deutschland überführt und bediente Linien im Grossraum Erfurt - Leipzig. Nach den Kriegsjahren kehrte sie zurück nach Frankreich und wurde ab 1947 auf den ostfranzösischen Strecken, u.a. zwischen Paris und Basel eingesetzt.
Als eine der letzten ihrer Serie wurde sie 1965 ausser Betrieb genommen. Statt sie zu verschrotten, nutzte sie das Depot Chaumont als Heizlokomotive, bis sie 1968 von Herrn Armin Glaser gekauft und in die Schweiz transportiert wurde. An mehreren Standorten und in mehreren Etappen wurde sie nach und nach aufbereitet und wieder in Betrieb genommen. Seit 2008 ist die Lokomotive nun in Full-Reuenthal.
Wir haben uns wirklich bemüht, die grosse Revision bis zu ihrem 90. Geburtstag abschliessen zu können. Die Pandemie hat unsere Pläne durchkreuzt und die Lok ist heute noch nicht fahrbereit. Aber wir arbeiten hart daran und sind zuversichtlich, sie in den kommenden Monaten wieder unter Dampf zu setzen.
Alles Gute, liebe 241-A-65!